Rechte der Indigenen in Brasilien stark unter Beschuss

Derzeit sind in Brasilien mehrere Urteile fällig, die wegweisend für die Zukunft der Indigenen-Territorien sein werden. Einerseits wird der Entscheid des Obersten Bundesgerichtes bezüglich einer Landenteignungsklage des Bundesstaates Santa Catarina gegen die Gemeinschaft der Xokleng erwartet. Zudem steht der Entscheid des Abgeordnetenhauses über das Gesetz PL 490/2007 aus, das bei einer Annahme die Anerkennung indigener Territorien der politischen Willkür des Kongresses ausliefern würde. Es hätte zur Folge, dass keine neuen Territorien mehr anerkannt und bestehende Titel rückgängig gemacht würden. Die Annahme des Gesetzes wäre der wohl stärkste Rückschlag für die indigene Bewegung seit in Krafttreten der neuen Verfassung. In den letzten Wochen und Monaten demonstrierten deshalb über Tausend Indigene während mehreren Wochen in Brasilia friedlich gegen das Gesetz. Die Polizei reagierte darauf äusserst gewaltsam mit Tränengas und Gummischrot.

Die indigene Gemeinschaft Brasiliens sucht vermehrt internationale Unterstützung. Bereits reichte die Dachorganisation APIB eine Beschwerde bei der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte ein, in der sie die Regierung Bolsonaros für massive Gewaltzunahme an Indigenen während der Corona-Pandemie und die hohe Todesrate unter den Gemeinschaften verantwortlich macht. Um Solidarität mit der indigenen Gemeinschaft Brasiliens zu signalisieren, schloss sich die GfbV einer internationalen Mobilisierung aus über 200 Partnern an. Während den nächsten Monaten sind zahlreiche Aktivitäten zur Unterstützung der Indigenen in Brasilien geplant.

Damit sich die gesetzliche Lage nicht gänzlich gegen sie wendet, mobilisieren die Indigenen mit aller Kraft und organisieren vom 19. Bis 30. August 2021 eine Protestwoche in der Hauptstadt Brasília. Es ist wichtig, dass möglichst viele daran teilnehmen können.

Können die Indigenen dabei auch auf Ihre Solidarität zählen? Dann machen Sie mit bei unserem Crowdfunding.