08. Mai 2023

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Brasilien: Schokolade für eine bessere Zukunft

Brasilien: Ein Kakaoprojekt schafft Zukunftsperspektiven. Foto: ISA

Die indigenen Gemeinschaften der Yanomami und Ye’kwana haben im vergangenen Jahr 5000 Kakaosetzlinge gepflanzt, 253 Kilogramm Kakaobohnen geerntet und seit 2018 Tausend Tafeln Schokolade hergestellt. Dieses durch indigene Leader:innen initiierte Projekt hat das Ziel, nachhaltige Einkommensmöglichkeiten für junge Indigene in der «terra indígena Yanomami» (TIY) schaffen.

Die «terra indígena Yanomami» liegt im Nordwesten Brasiliens. Mit 96’000 Quadratkilometer – mehr als doppelt so viele wie die Schweiz – ist es das grösste indigene Territorium Brasiliens. Dieses Gebiet ist besonders stark von dem sich rasant ausbreitenden illegalen Goldabbau betroffen. Etwa 20 000 Goldschürfer:innen zerstören ganze Waldabschnitte und Flüsse. Der ungebremste Einsatz von Quecksilber in den Minen vergiftet Flüsse und Fische und stellt eine massive Bedrohung der Gesundheit der indigenen Gemeinschaften dar. Und dennoch nehmen manche junge Indigene am Goldabbau und damit an der Zerstörung ihres eigenen Territoriums teil, da ihnen kaum andere Einkommensquellen offenstehen.

Doppelt so viel wie im Vorjahr

Um dieser Situation entgegenzuwirken, unterstützt die GfbV seit 2019 das Kakaoprojekt, umgesetzt durch die Organisation Instituto Socioambiental (ISA) in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Chocolatier César de Mendes. Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen eine positive Entwicklung: In den 12 Gemeinden wurde mit 253 Kilogramm Kakaobohnen rund doppelt so viel wie im Vorjahr  geerntet, verarbeitet und vermarktet. In verschiedenen Gemeinschaften fanden zudem Workshops zu diesen Themen statt. Damit die Menschen in der Region nicht von einem einzigen Produkt abhängig werden, bilden sich derzeit Frauen in der Herstellung von Korbwaren weiter, und die indigenen Gemeinschaften prüfen, ob sich die Frucht Mocambo ähnlich wie Kakao zur Weiterverarbeitung eignet.

Damit das Projekt sein Produktionsvolumen steigern kann, nehmen dieses Jahr zwei weitere Gemeinden teil. Bis 2026 streben die indigenen Produzent:innen ein Volumen von 10 Tonnen Kakaobohnen an – das sind 40 Mal mehr als im letzten Jahr geerntet wurde.

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