Tschetschenien

Tschetschenienarchiv: Kriegsverbrechen aufarbeiten

Das Tschetschenienarchiv ist eine Grundlage für die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und gegen die Straflosigkeit.

Eine tschetschenische Frau trauert um die Opfer des Krieges Eine tschetschenische Frau trauert um die Opfer des Krieges

Was ist das Tschetschenienarchiv?

Seit Mai 2016 ist auf www.chechenarchive.org ein Archiv mit Daten aus den beiden Tschetschenienkriegen online. Die GfbV hat mit Unterstützung von FriedensFrauen Weltweit, Reporter ohne Grenzen und Echo des Krieges 1 270 Videosequenzen systematisch aufgearbeitet.

Neben der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen und Zeugenaussagen enthält das Tschetschenienarchiv einmalige Berichte über historische, soziale und politische Ereignisse. Es hat zum Ziel, die kollektiven Erinnerungen und die Wahrheit über die Geschehnisse der Kriege in Tschetschenien zwischen 1994 und 2006 zu bewahren. Denn fast zwei Jahrzehnte danach wurde weder öffentlich noch rechtlich Rechenschaft über diese Geschehnisse abgelegt.

Das Archiv trägt als öffentlich zugängliche Datenbank zum Kampf gegen die Straflosigkeit bei, indem es als Grundlage für die juristische und historische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen dient. Die Dokumente können von Forschenden, Anwälten, Journalistinnen und Nichtregierungsorganisationen und von der tschetschenischen und russischen Bevölkerung, welche nur beschränkt Zugang zu unabhängigen Informationen über die Tschetschenienkriege hat, eingesehen werden. Die sensiblen Videos selbst hingegen werden nur auf Anfrage und nach sorgfältiger Prüfung gezeigt.

Geschichte

Das Tschetschenienarchiv wurde von der international renommierten Menschenrechtsaktivistin Zainap Gashaeva gegründet. Ihre Organisation „Echo of War“ hat seit Beginn des ersten Tschetschenienkriegs 1994 hunderte von Stunden ungeschnittenes Filmmaterial gesammelt. Als 1999 die sogenannte "Anti-Terroroperation" startete, wurden diese wertvollen Videos versteckt, denn das Risiko für Material und Besitzerin war zu gross. Seit 2003 wurden das Filmmaterial ausser Landes geschafft und der Gesellschaft für bedrohte Völker übergeben.

Der Verein Chechen Archive, der aus der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), FriedensFrauen Weltweit und Reporter ohne Grenzen Schweiz bestand, restaurierte, analysierte und digitalisierte das Filmmaterial und schuf damit ein umfassendes Archiv und zugleich ein beklemmendes Zeugnis dieser Kriege. Verwaltet wird das Archiv von der Gesellschaft für bedrohte Völker.

Video

Kontakt

Kontaktperson bei der GfbV:

Christoph Wiedmer, Co-Geschäftsleiter

Tel.: +41 (0) 31 939 00 01

christoph.wiedmer@gfbv.ch

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