Was ist eine Minderheit?
Der Begriff Minderheit bezieht sich auf eine Gruppe von Menschen, die sich aufgrund ihrer Nationalität, Ethnizität, Religion, Kultur oder Sprache von anderen Bevölkerungsgruppen ihres Staates abgegrenzt beziehungsweise ausgegrenzt wird. Die Minderheit wird üblicherweise durch eine Mehrheit dominiert. Sie müssen oft dafür kämpfen, ihre Identität zu wahren oder sie zu entwickeln. In den meisten Fällen können auch Indigene Gemeinschaften als Minderheiten bezeichnet werden.
Mit welchen Problemen sind Minderheiten konfrontiert?
Strukturelle oder systematische Probleme innerhalb eines Staates erschweren es den Minderheiten an Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Zudem verschaffen diese der dominierenden Bevölkerungsgruppe unbegründete Vorteile im wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bereich, wodurch wiederum die Minderheit diskriminiert wird.
Was sind die Konsequenzen einer Marginalisierung der Minderheiten für die Gesellschaft?
Soziale, wirtschaftliche und politische Ungleichheit zwischen Bevölkerungsgruppen ist ein Nährboden für Konflikte. Um Konflikte zu verhindern, sollte Gleichheit zwischen allen Bevölkerungsgruppen, soziale Gerechtigkeit und eine faire Partizipation aller in den Entscheidungsprozessen gefördert werden.
Wie werden die Rechte von Minderheiten auf internationaler Ebene geschützt?
Im Jahr 1992 verabschiedete die UNO- Generalversammlung die Resolution zur Erklärung über die Rechte von Personen, die nationalen oder ethnischen, religiösen oder sprachlichen Minderheiten angehören. Es ist das einzige Instrument der UNO, welches spezifisch auf die Rechte der Minderheiten eingeht. Daneben gibt es regionale Abkommen zum Schutz der Minderheiten, wie z.B. das «Europäische Rahmenabkommen zum Schutz nationaler Minderheiten», verabschiedet durch den Europarat. Indigene Gemeinschaften als eine spezielle Form von Minderheiten werden durch unterschiedliche internationale, teils verbindliche Konventionen geschützt (siehe Indigene Gemeinschaften).