31. Januar 2020

Medienmitteilung

Indigene reichen in den USA eine Beschwerde gegen die Credit Suisse ein

Die Gesellschaft für bedrohte Völker begrüsst eine Beschwerde in den USA gegen die Credit Suisse, welche Indigenenvertreterinnen beim Nationalen Kontaktpunkt für die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen eingereicht haben. Grund ist die anhaltende Finanzbeziehung der Bank zu den Betreibern der Dakota Access Pipeline (DAPL).

Gestern reichten amerikanische Indigenenvertreterinnen aus Standing Rock beim Nationalen Kontaktpunkt für die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen in den USA eine Beschwerde gegen die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) ein. Grund für die Beschwerde ist die anhaltende Finanzbeziehung der Schweizer Grossbank zu den Betreibern der Dakota Access Pipeline (DAPL).

Im Oktober 2019 hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ein Schlichtungsverfahren im Rahmen des Schweizer Kontaktpunktes für die Einhaltung der OECD-Leitsätze mit der CS beendet. Zwar waren die Proteste um Standing Rock die Auslöser für die GfbV-Beschwerde, doch ging es bei den Verhandlungen grundsätzlich um die Politik der Bank in Bezug auf Projektfinanzierungen und Indigenenrechte. Die CS hat sich bereit erklärt, die Rechte von indigenen Gemeinschaften im Rahmen ihrer Richtlinien stärker zu gewichten. Diese Weisung beschränkt sich jedoch auf die direkte Projektfinanzierung. Wichtige Geschäftsfelder wie beispielsweise die Firmenfinanzierung oder das Aktiengeschäft sind davon ausgeschlossen.

«Die GfbV begrüsst die gestern eingereichte Beschwerde der Indigenen aus Standing Rock», sagt Angela Mattli, Kampagnenleiterin bei der GfbV. «Es ist dringend nötig, dass die CS die Selbstbestimmung indigener Gemeinschaften auf weitere Geschäftsfelder ausweitet. Im Fall DAPL hat die Credit Suisse nämlich den Unternehmen Kredite erteilt und nicht dem Projekt selbst, was deshalb nicht unter die neue Policy fällt. Somit werden weitere Skandale nur bedingt verhindert. Das Risiko besteht weiterhin, dass die Rechte von Indigenen verletzt werden.»

Zur Medienmitteilung der Indigenenvertreterinnen in den USA:
Medienmitteilung von WECAN (Women’s Earth and Climate Action Network) lesen.

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