Kurzbericht

Gold aus dem Amazonas

Abgeholzter Wald, vergiftete Flüsse, Krankheit, Gewalt und Elend: Indigene und andere Gemeinschaften leiden massiv unter dem aktuellen Goldrausch, der im brasilianischen Amazonas stattfindet. Recherchen zur Rolle der Schweiz im Zusammenhang mit Gold aus Brasilien zeigen: Der Goldplatz Schweiz ist immer noch nicht sauber.
Fotos: Thomaz Pedro / Greenpeace

Foto: Thomaz Pedro/Greenpeace Foto: Thomaz Pedro/Greenpeace

In Kürze - Gold aus dem Amazonas

Gemäss brasilianischer Exportstatistik ist die Schweiz zweitgrösste Importeurin von brasilianischem Gold, trotz der Einschätzung von Expert:innen, dass nur 34 Prozent der brasilianischen Goldexporte aus gesicherten legalen Ursprungs sind. Insbesondere der Goldabbau im Amazonas steht in direktem Zusammenhang mit illegalen Schürfungen, der Zerstörung des Regenwaldes, der Vergiftung von Flüssen und der unmittelbaren Bedrohung indigener Gemeinschaften wie die der Mundurukú. In den Jahren 2020/21 war die Schweiz gar die wichtigste Importeurin von Gold aus dem brasilianischem Amazonas. In den beiden Jahren wurden fast fünf Tonnen Gold aus den beiden Städten Itaituba und Pedra Branca do Amapari im brasilianischen Amazonas in die Schweiz transportiert, dessen Spuren sich hier jedoch verlieren. Welcher Akteur dieses aus nachweislich hochproblematischen Quellen stammende Gold in der Schweiz entgegennahm, ist bis heute ungeklärt. Dies trotz Nachfragen bei den sechs Raffinerien der Schweiz, die grundsätzlich in Frage kämen.

Am Goldplatz Schweiz laufen viele Fäden zusammen. Vier der grössten Goldraffinerien der Welt befinden sich in der Schweiz und veredeln das wertvolle Metall, ohne dessen Herkunft offenzulegen. Das SECO verzichtet auf einen Überprüfungsmechanismus für die Raffinerien und baut lediglich auf Selbstregulierung. Die Verschleierungstaktik im Goldgeschäft geht weiter: Das Bundesverwaltungsgericht entschied am 31. März 2022 – entgegen der Empfehlung des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten und in Ablehnung eines Antrags der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) – dass Goldraffinerien ihre Lieferanten und die Herkunft des Goldes als Geschäftsgeheimnis einstufen dürfen und damit der Öffentlichkeit die Lieferanten nicht offenlegen müssen. Auch Schweizer Investoren sind involviert im Goldgeschäft: So investiert die Konwave AG aus Herisau seit 2013 via die kanadische Firma Belo Sun Mining in die geplante, umstrittene riesige Goldmine Volta Grande mitten im Amazonas. Die Schweiz bleibt tief verstrickt in das undurchsichtige Geflecht des globalen Goldgeschäfts.

Das vorliegende Factsheet «Amazonas Gold» der GfbV zeigt die ökologischen, sozialen und politischen Folgen des Goldabbaus im Amazonas. Da die Schweiz auf diversen Ebenen damit verbunden ist, fordert die GfbV, im schweizerischen Goldgeschäft Transparenz zu schaffen, Sorgfaltspflichten gesetzlich zu verankern und internationale Abkommen zu respektieren. Bis zu 70 Prozent des weltweiten Goldes werden über die Schweiz gehandelt oder hier raffiniert. Als Zentrum der Uhren- und Schmuckindustrie hat die Schweiz zudem eine herausragende Bedeutung in der Verarbeitung von Gold. Die Schweiz ist ein zentraler Knotenpunkt im globalen Goldgeschäft und trägt daher eine besondere Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechtsstandards und den Schutz der Umwelt.

Hier finden Sie den Bericht mit ausführlicher Bibliografie als herunterladbare PDF-Datei.

Impressum

Herausgeberin: Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
Recherche und Umsetzung: DataCatering
Ausgabe: April 2022

Amazonas Gold und das Schweizer Geld

Grafik Gold aus dem Amazonas und Schweizer Geld

Grafik Gold aus dem Amazonas und Schweizer Geld

Goldabbau im Amazonas

Am Fluss Tapajós inmitten des Amazonas liegt die Stadt Itaituba, die sich in wenigen Jahren zu einem Anziehungspunkt für Goldschürfer:innen aus ganz Brasilien entwickelt hat. Dort liegt aber auch das indigene Territorium Sawré Muybu, das an den Tapajós Fluss und die Stadt grenzt. Dort breitet sich der Goldabbau immer weiter in indigene Territorien aus, und mit ihm kommt die Rodung des Regenwaldes, die Vergiftung der Flüsse und die gewaltsamen Angriffe auf die indigenen Dörfer. In einem Brief schreiben Mundurukú-Vertreter:innen, dass der Gesetzesentwurf zur Öffnung indigener Territorien für den Goldabbau ein

«Projekt des Todes [ist], das unsere Gesellschaft spaltet und zu Gewalt gegen diejenigen
führt, die unser Land verteidigen.»

Seit 2016/2017 bis in die Jahre 2020/2021 hat sich die Fläche der Regenwaldrodungen wegen Goldschürfungen von 5000 Hektar auf 12500 Hektar mehr als verdoppelt. Gemäss dem Nationalen Institut für Weltraumforschung INPE wurde allein in den Jahren 2020/2021 ein Amazonasgebiet von der Grösse der Städte Basel, Zürich und Genf für den Goldabbau gerodet. Damit verschwinden einzigartige lokale Ökosysteme für immer, was auf Dauer nicht nur Folgen für die dort ansässigen indigenen Gemeinschaften haben wird, sondern auch den Klimawandel weiter anheizt. «Die Natur wird sich gegen euch wenden», warnt ein Protestierender 2015 am landesweiten Protestzug Indigener in der Hauptstadt Brasília.

Noch unmittelbarer auf die Gesundheit der Bewohner:innen wirken die Chemikalien, die bei dem artisanalen Goldabbau verwendet oder freigesetzt werden und meist ungefiltert in die Flüsse gelangen: Arsen, Quecksilber und Cyanid. Die hochgiftigen Stoffe werden von Fischen aufgenommen. Eine Studie des WWF Brasilien belegt, dass bereits über ein Drittel der Fische im Amazonas – eine der Hauptnahrungsquellen der indigenen Bevölkerung – Quecksilberanteile aufweisen, die deutlich über den von der Weltgesundheitsorganisation akzeptierten Werten liegen. Zwischen 2019 und 2020 gelangten allein durch den Goldabbau 100 Tonnen Quecksilber in das Amazonas Ökosystem. Die gesundheitlichen Folgen der Verschmutzung treffen ganz besonders Kinder und Schwangere.

Schliesslich bedrohen gewaltsame Übergriffe die indigenen Gemeinschaften, in deren Territorien Gold vermutet wird. Beispielsweise griffen im Mai 2021schwer bewaffnete Goldschürfer:innen Gemeinschaften der Mundurukú an, brannten deren Häuser nieder, attackierten eine Polizeistation und zerstörten einen Polizei-Helikopter. Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro befeuert solcherlei Attacken, indem er ankündigte, in den Auseinandersetzungen zwischen Goldschürfenden und Indigenen niemanden verhaften zu wollen und die Angreifer grundsätzlich nicht strafrechtlich zu verfolgen.

llegale Goldmine in der Region Macapa, Brasilien. Foto: Greenpeace

Goldschürfung durch die Garimpeiros

Am Tapajós sind es vor allem sogenannte «Garimpeiros», die Flussgold schürfen. Diese Art der artisanalen Goldgewinnung (ASM) ist vom Abbau in Goldminen, dem sogenannten Large Scale Mining (LSM), zu unterscheiden. Obwohl die artisanale Goldschürfung weltweit 80 Prozent aller im Goldabbau Tätigen beschäftigt, produzieren diese lediglich 20 Prozent der weltweit geförderten Goldmenge. Garimpeiros arbeiten oft unter katastrophalen Arbeitsbedingungen mit geringen Chancen auf ein gutes Einkommen und unter enormen gesundheitlichen Risiken. Mark Pieth, Strafrechtsprofessor der Universität Basel und Spezialist für Korruption und Geldwäscherei, spricht in diesem Zusammenhang von «Kasinokapitalismus». Die grössten Profiteure sind die Chefs der Garimpeiros und die Zwischenhändler sowie die Exporteure und ausländischen Raffinerien. ASM profitiert im brasilianischen Amazonas von den tiefen Hürden zur Legalisierung von Gold.

«Es genügt schlicht eine einfache Selbstdeklaration, dass illegal geschürftes Gold aus einer legalen Mine stamme.»

Dies erklärt Gustavo Caminoto Geiser, der als Kriminalitätsexperte für die brasilianische Bundespolizei arbeitet. Verarmte Garimpeiros bilden häufig die Vorhut bei den illegalen Besiedlungen indigener Territorien, werden aber von Lobbyist:innen des Bergbaus, der Landwirtschaft und radikalen Politikvertreter:innen im Hintergrund unterstützt.

Goldabbau in geschützten und sensiblen Lebensräumen: Eine Spur der Verwüstung zieht sich durch das indigene Territorium der Munduruku. Foto: Greenpeace

Das Minenprojekt Volta Grande

Nach vielen Jahren Goldschürfung durch Garimpeiros am Fluss Xingú plant die kanadische Firma Belo Sun ein gigantisches Projekt: die Goldmine Volta Grande. John Bosworth, der als Political Risk Manager für das Consultant Unternehmen Hexagon arbeitet, sagt zu dem Projekt:

«Es gibt so viele ‘red flags’ (Warnsignale), die hier aufleuchten, dass ich diese gar nicht
mehr zählen kann.»

Mit dem Bau des Volta Grande-Projekts im Amazonas entsteht ein unabsehbares Risiko für das sensible Ökosystem des Regenwaldes, und die dort ansässigen indigenen Gruppen sehen sich selbst und ihr Land existenziell bedroht. Die jüngste Geschichte von Minenunglücken in Brasilien bietet konkrete Beispiele für das zerstörerische Risiko grosser Bergbauprojekte. Am 5. November 2015 barst im Bundestaat Minas Gerais der Damm einer Eisenerzmine, tötete 19 Menschen und verschmutzte den Fluss Doce bis zur Meeresmündung 668 Kilometer flussabwärts.14 Etwas mehr als drei Jahre später, ereignete sich ein weiterer, gar folgenschwererer Dammbruch. In beiden Fällen leiden die Betroffenen bis heute unter der Verschmutzung durch Giftstoffe in den Flüssen und Fischern wurde dauerhaft die Lebensgrundlage zerstört. Das Volta Grande-Projekt inmitten des Amazonas, in dem massive Regenfälle häufig vorkommen, birgt unabsehbare Risiken für die Zukunft dieser Region. Ende April 2022 bestätigte das zuständige regionale Gericht, dass die Konsultation der lokalen Gemeinschaften und die Sozial- und Umweltverträglichkeitsprüfung ungenügend seien.

Grundrechte werden untergraben

Die «No Dirty Gold»-Kampagne der GfbV belegt die gravierenden Probleme der Schweiz im Goldgeschäft seit 2012. Das Beispiel von Minerales del Sur in Peru und dessen einzigem internationalen Handelspartner – der Raffinerie Metalor aus Neuchâtel – zeigten, wie Gold mutmasslich unter Verletzungen von Menschenrechten und ökologischen Mindeststandards im Ausland geschürft und in der Schweiz veredelt wurde. Aufgrund des öffentlichen Drucks passte Metalor die Geschäftspraktiken an.

Ähnliche Risiken gibt es bei importiertem Gold aus Brasilien: «Es ist ganz einfach», erklärt Gustavo Caminoto Geiser, Experte der brasilianischen Bundespolizei. «Wenn ich illegales Gold besitze und jemand anders eine legale Goldmine, dann genügt es, die Herkunft meines illegal geschürften Goldes falsch zu deklarieren und zu sagen, es komme aus der legalen Goldmine. Dafür brauche ich nicht einmal eine Bestätigung der Minenbetreiber.»16 Tatsächlich belegt eine Studie der Universität des Bundessstaates Minas Gerais, dass circa 30 Prozent des 2019/2020 aus Brasilien exportierten Goldes fälschlich deklariert wurden und nur 34 Prozent des gesamten brasilianischen Goldexports als legal eingestuft werden können.17 Der Bundesstaat Pará und die Stadt Itaituba inmitten des Amazonas gelten als Hauptquellen für illegales Gold. So gab es alleine 2019 und 2020 bis zu 220 registrierte Orte, wo gemäss offiziellen Angaben Gold geschürft wurde, die in Wirklichkeit allerdings nicht existieren. Solche «garimpos fantasmas» - also Phantom Schürfungen – dienen dazu, illegal in indigenen Territorien geschürftes Gold zu legalisieren.

Jährliche Entwaldung im brasilianischen Amazonasgebiet wegen Gold-Bergbau seit August 2016. Quelle: INPE

Umso wichtiger ist es daher, die in der Schweiz ansässigen Raffinerien möglichst genau zu kontrollieren und festzustellen unter welchen Bedingungen das Gold gewonnen wurde. Daher forderte die GfbV die Offenlegung der Herkunft von in der Schweiz raffiniertem Gold. Im März 2022 lehnte aber das Bundesverwaltungsgericht einen entsprechenden Antrag der GfbV mit Verweis auf das Geschäftsgeheimnis ab – ein schwer nachvollziehbarer Entscheid. Die zuständige Stelle der Schweiz wird im Januar 2022 in der Zeitung Mongabay wie folgt zitiert:

«Das SECO steht in regelmässigen Kontakt
mit den Raffinerien, überwacht deren Aktivitäten
aber nicht.»

Das Gesetz PL 191/2020

Durch Rhetorik, Unterlassung von Strafverfolgung und politische Initiativen hat die Regierung Bolsonaro schon lange daraufhin gearbeitet, industriellen oder artisanalen Abbau von Mineralien zu fördern. Nun soll der Gesetzesvorschlag PL 191 im Kongress Klarheit schaffen: Das Gesetz der Bolsonaro-Regierung sieht vor, dass indigenes Land seinen durch die Verfassung geschützten Status verliert und für Minenoperationen geöffnet wird. Damit sind weitere 20 Prozent Regenwald im Amazonas bedroht, und im schlimmsten Fall werden weit über 800‘000 km2 Regenwald betroffen sein. Aktuell offene Anträge für den Bergbau betreffen zu 97 Prozent Gebiete indigener Gemeinschaften, was ihr verfassungsmässig geschütztes Recht auf Selbstverwaltung zur Erhaltung ihrer Sprache und Kultur akut bedroht. Bedroht ist ein Gebiet zwanzig Mal so gross wie die Schweiz. Schätzungen gehen davon aus, dass durch den Ausbau des Minenbaus insgesamt 222 indigene Gruppen mit 160 Sprachen bedroht sind.22 Gegen Minenvorhaben könnten sie nicht mehr rechtlich vorgehen. Die Gesetzesvorlage widerspricht gar der Verfassung.

Goldplatz Schweiz

Die herausragende Rolle der Schweiz als globaler Goldplatz basiert einerseits auf den engen Beziehungen der Goldbranche zur Banken- sowie zur Uhren- und Schmuckindustrie, andererseits auf historisch gewachsenen Strukturen. Während des zweiten Weltkriegs kaufte die Schweiz 79 Prozent des vom Dritten Reich exportierten Goldes und stützte dieses dadurch. Vier Jahrzehnte später, in den 1980er Jahren, vermarktete die Schweiz südafrikanisches Gold, ohne dies in der Aussenhandelsstatistik auszuweisen, und verhalf damit dem international boykottierten Apartheidregime in Südafrika zu Devisen.

Insgesamt 25,4 Tonnen Gold im Wert von 1.2 Milliarden US-Dollar wurden gemäss brasilianischer Aussenhandelsstatistik im Jahr 2021 aus Brasilien in die Schweiz importiert. Damit ist die Schweiz nach Kanada zweitwichtigste Importeurin von brasilianischem Gold. Besonders heikel sind dabei die Importe aus Amazonas-Städten wie Itaituba und Pedra Branca do Amapari, wo die Grenzen zwischen legalem und illegalem Goldabbau kaum nachverfolgbar sind. Alleine in den Jahren 2020-2021 deklarierten die brasilianischen Zollbehörden Exporte von rund 5 Tonnen Gold aus den beiden Städten in die Schweiz, was das Alpenland zum wichtigsten und einzigen Importeur macht. Ab Oktober 2021 brachen die offiziellen Lieferungen von Gold aus Itaituba und Pedra Branca do Amapari in die Schweiz plötzlich ab. Nach wie vor ist jedoch unklar, wer die bis dahin knapp 5 Tonnen importierten Goldes in der Schweiz angenommen hat und wer im Herbst letzten Jahres plötzlich damit aufgehört hat.

Neben den Goldraffinerien sind auch Schweizer Investoren wichtige Akteure im globalen Goldgeschäft. Der aus Herisau stammende Investor Konwave AG investiert seit 2013 in das kanadische Bergbauunternehmen Belo Sun, welche die Mine Volta Grande am Fluss Xingú vorantreibt. Aktuell hält Konwave über 3 Millionen US-Dollar an Belo Sun und ist damit der fünftgrösste Investor. Damit fördert Konwave die Erstellung einer riskanten und umstrittenen Goldmine im Amazonas. Investionen in das Goldgeschäft sind keine Ausnahme bei Konwave. Ihr gesamtes Portfolio von fast 1 Milliarde US-Dollar investieren sie fast ausschliesslich in Goldfirmen.

Goldexporte aus Itaitupa und Pedra Branca do Amapari in die Schweiz, 2020/21. Quelle: Comex Stat

Neben den Goldraffinerien sind auch Schweizer Investoren wichtige Akteure im globalen Goldgeschäft. Der aus Herisau stammende Investor Konwave AG investiert seit 2013 in das kanadische Bergbauunternehmen Belo Sun, welche die Mine Volta Grande am Fluss Xingú vorantreibt. Aktuell hält Konwave über 3 Millionen US-Dollar an Belo Sun und ist damit der fünftgrösste Investor. Damit fördert Konwave die Erstellung einer riskanten und umstrittenen Goldmine im Amazonas. Investionen in das Goldgeschäft sind keine Ausnahme bei Konwave. Ihr gesamtes Portfolio von fast 1 Milliarde US-Dollar investieren sie fast ausschliesslich in Goldfirmen.

Forderungen an die Schweizer Politik und Wirtschaft

Forderungen an die Schweizer Regierung und Politik

  • Einführung einer gesetzlich verankerten menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltsprüfungspflicht mit Sanktionsmechanismen
  • Einführung umfassender Offenlegungspflichten, um relevanten Stakeholdern und Rechteinhabern nachzuweisen, dass die Sorgfaltsprüfung angemessen durchgeführt wurde
  • Zivilrechtliche Haftung für Schäden, die durch genügend Sorgfalt hätten verhindert werden können, wie im Vorschlag der EU für Nachhaltigkeitspflichten für Unternehmen
  • Klärung der Grenzen von Geheimhaltungsvereinbarungen, Geschäftsgeheimnis und Steuergeheimnis, so dass diese nicht missbräuchlich eingesetzt werden können
  • Einrichtung einer Aufsichtsbehörde zur Überwachung und Aufsicht über Goldraffinerien und -händler, welche Sorgfaltsprüfungen überwacht
  • Beim Verkauf von Gold aus oder innerhalb der Schweiz ist dessen genaue Herkunft (Produktionsland sowie Name des Produzenten) zu bezeichnen
  • Internationaler Einsatz für ein "level playing field" mit hohen menschenrechtlichen Standards

Forderungen an die Schweizerische Vereinigung Edelmetallfabrikanten und Händler (ASFCMP)

  • Öffentliche Stellungnahme zu dem Problem, dass einmal mehr 5 Tonnen Gold aus mutmasslich illegaler Herkunft in die Schweiz gelangten
  • Effektive und zeitgebundene Massnahmen, um den Schweizer Goldsektor verantwortungsvoll und transparent zu gestalten
  • Aktives Vorantreiben von Branchenlösungen wie beispielsweise die Veröffentlichung von aggregierten Zahlen zu der Herkunft des von den Mitgliedern verarbeiteten Goldes
  • Einforderung einer Verbesserung des internationalen Standards LBMA: Im Minimum müssen für Konflikt- und Hochrisikostandorte alle Lieferanten und ihre Gegenstücke in der Kette offengelegt und für weitere Standorte an die LBMA gemeldet werden
  • Internationaler Einsatz für ein "level playing field" mit hohen menschenrechtlichen Standards im Goldsektor

Forderungen an die Goldraffinerien und –händler

  • Menschenrechts- und Indigenenrechts-Policies inklusive Verweis auf das Recht indigener Völker auf „Free, Prior and Informed Consent“ (FPIC)
  • Besonders gründliche menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung für Gold in Bezug auf sämtliche Kunden und Lieferanten gemäss den OECD Leitsätzen für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Minerale aus Konflikt- und Hochrisikogebieten, kombiniert mit Audits durch unabhängige Revisionsfirmen
  • Umfassende jährliche Veröffentlichung der Sorgfaltsprüfung und der Herkunft des importierten Goldes (über first Tier hinaus)
  • Bei direkter Verbindung zu Menschenrechtsverletzungen Einstellung der Geschäftsbeziehungen, wenn keine Verbesserung der Situation erreicht werden kann

Forderungen an Konwave AG

  • Öffentliche Stellungnahme zum Volta Grande-Projekt von Belo Sun und der Verantwortung von Konwave
  • Einfluss gegenüber Belo Sun nutzen, um die Einhaltung von FPIC im Volta Grande Projekt zu garantieren
  • Gewährleisten, dass der Einbezug von betroffenen indigenen und traditionellen Gemeinschaften in gutem Glauben, ergebnisoffen und auf Augenhöhe durchgeführt wird
  • Möglichkeiten der Einflussnahme auf Belo Sun durch Allianzen mit anderen Investoren vergrössern
  • Einfluss gegenüber Belo Sun nutzen, um zu garantieren, dass der Gerichtsprozess bezüglich des Volta Grande-Projekts in gutem Glauben geführt wird und dass die Beschwerden von indigenen und traditionellen Gemeinschaften einen ernsthaften Lernprozess auslösen.

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