31. Mai 2021
News
Illegale Goldschürfer verbrennen Häuser der indigenen Gemeinschaft der Munduruku
Seit Jahren kämpfen indigene Gemeinschaften im Amazonas gegen illegale Goldschürfer, die ihren Lebensraum zerstören und ihre Flüsse vergiften. Seit Amtsbeginn des Präsidenten Jair Bolsonaro haben sich die Konflikte zwischen den Goldschürfern und den indigenen Gemeinschaften jedoch massiv verschärft.
In der vergangenen Woche entschied der oberste Gerichtshof, dass die brasilianische Regierung unverzüglich alle notwendigen Massnahmen ergreifen muss, um das Leben und die Gesundheit der Munduruku zu schützen. Daraufhin lancierte die brasilianische Polizei eine Operation gegen den illegalen Bergbau. Um diese zu verhindern, überfiel eine Gruppe von Goldschürfern einen Polizeistützpunkt, in dem sich die notwendige Ausrüstung befand. Einige Stunden später attackierten dieselben Goldschürfer ein Dorf der Munduruku und setzten mehrere Häuser in Brand. Darunter war das Haus von Maria Leusa Munduruku, einer der einflussreichsten indigenen Anführerinnen Brasiliens.
«Kriminelle terrorisieren die Anführer der Munduruku, weil sie sich gegen den illegalen Bergbau wehren», sagt die indigene Aktivistin Sonia Guajajara.
Die Munduruku baten die Polizei um Hilfe, doch diese traf erst zwei Stunden nach dem Angriff im Dorf ein. Die Verantwortlichen konnten deshalb nicht gefasst werden. Der mangelnde Einsatz zum Schutz der Gemeinschaften seitens der brasilianischen Regierung ist für die Munduruku ein klares Zeichen dafür, dass die Machthaber auf der Seite der illegalen Goldschürfer stehen.
Anstatt die Indigenen und die Umwelt zu schützen, wie es die brasilianische Verfassung verlangt, macht Präsident Jair Bolsonaro das Gegenteil: Mit dem neuen Gesetzesentwurf Projeto de lei 191 möchte er sowohl den Kleinbergbau wie auch den industriellen Bergbau auf den Gebieten der Indigenen-Territorien legalisieren.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker verurteilt sowohl die kriminellen Handlungen der Goldwäscher als auch das Verhalten der brasilianischen Regierung.