05. Mai 2021
News
Brasilia: Indigene vereinen sich zum Protest
In der brasilianischen Hauptstadt Brasilia versammelten sich kürzlich über 100 Indigene auf dem Platz der Drei Gewalten zu einer symbolischen Protest-Aktion. Sie demonstrierten gegen die Absichten der Regierung, den Bergbau in indigenen Territorien durch ein neues Gesetz zu legalisieren. Trotz Einhaltung aller Vorsichtsmassnahmen in Bezug auf die Corona-Pandemie sind solche Protest-Aktionen für indigene Aktivistinnen und Aktivisten stets mit Risiken verbunden:
«Wir setzen heute unser Leben aufs Spiel, damit unsere Kinder, Enkel und Urenkel auch morgen noch die Möglichkeit auf ein menschenwürdiges Leben haben», schreiben sie in einem Bericht.
Der Protest kam zustande, nachdem illegale Goldschürfer mithilfe von instrumentalisierten Indigenen bei einer Aktion in Brasilia ihre Zustimmung zur Ausbeutung indigener Territorien signalisierten. Die «gekauften» Aktivistinnen und Aktivisten sollten den Obersten Gerichtshof und den Kongress unter Druck setzen, unter anderem das Projeto Lei 191 durchzuwinken. Das Gesetz sieht vor, sowohl den Kleinbergbau wie den industriellen Bergbau in Indigenen-Reservate zu legalisieren. Zudem will es dort die Förderung von Erdgas und Erdöl, den Bau von Infrastrukturprojekten und den Anbau von gentechnisch verändertem Saatgut zulassen. Dieses Gesetz hätte schlimme Auswirkungen für die indigenen Gemeinschaften. Zudem ist es verfassungswidrig: Das brasilianische Grundgesetz hat die indigenen Gebiete vor 30 Jahren unter Schutz gestellt.
Die GfbV unterstützte die Protest-Aktion der indigenen Gemeinschaften und ihre Forderung nach Schutz aller indigenen Territorien in Brasilien.