03. Januar 2023

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Wir nehmen Abschied von Roma-Aktivist und GfbV-Partner Mustafa Asan

Roma-Aktivist und Künstler Mustafa Asan. Foto: Franziska Rothenbühler/GfbV

Wir sind traurig. Mustafa Asan ist im Dezember im Alter von 62 Jahren gestorben. Mustafa war unter anderem Künstler, Kurator, Radiomoderator und Übersetzer – und engagierte sich seit vielen Jahren für die Rechte und Gleichberechtigung von Roma, Sinti und Jenischen in der Schweiz. Der auch unter seinem Künstlernamen RR Marki bekannte Rom war ein äusserst geschätzter Partner der GfbV Schweiz.

«Als Roma in der Schweiz lebt man gut, solange man sich nicht outet. Wenn man sich zu erkennen gibt, beginnen sich die Leute komisch zu verhalten», sagte Mustafa Asan in einem der Kampagnenvideos. «Als Roma muss man Angst haben, Job, Wohnung, Freunde, Status zu verlieren». Auch er selber habe nach seinem «Outing» mehr negative als positive Reaktionen erhalten. Dennoch oder gerade deswegen engagierte sich Mustafa bis zuletzt mutig und dezidiert für die Gleichstellung der Roma. Er tat dies mit Nachdruck, aber stets auch mit der ihm eigenen, ansteckenden Ruhe.

Zusammen mit der GfbV organisierte er mehrere Kampagnen – etwa, um die offizielle Anerkennung der Roma als Minderheit zu fordern. Bei einer Aktion vor dem Bundeshaus hielt Mustafa ein Schild in die Höhe, auf dem auf «Me sem Rom» (Romanes für «Ich bin Rom») steht. Anerkennung bedeute für ihn, dass Roma an den kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Ereignissen der Schweizer Gesellschaft teilzunehmen können, sagte Mustafa einmal. Leider weigert sich der Bund bis heute, die Roma als offizielle Minderheit zu anerkennen. Dennoch hat Mustafa einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, auf Diskriminierungen und Antiziganismus aufmerksam zu machen. Dazu nutzte Mustafa sehr oft auch das Mittel der Kunst - beispielsweise als Mitglied des 2013 von ihm mitgegründeten Rroma-Jam-Session-art-Kollektiv. Doch egal ob als Künstler oder als Aktivist auf dem Bundesplatz: Mit seinem Engagement hat Mustafa einen wichtigen Beitrag zu Verbesserung der Situation der Roma, Sinti und Jenischen in der Schweiz beigetragen. Dank für alles, lieber Mustafa!

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