12. Mai 2021

News

Einschüchterungsattacken auf indigene Aktivistinnen und Aktivisten

Auricelia Arapiun

Die Einschüchterungsversuche und Schikanen der brasilianischen Regierung gegen Indigene in Brasilien haben ein neues Ausmass angenommen: Ende April leitete die Bundespolizei Ermittlungen gegen zwei bekannte indigene Leader ein. APIB-Koordinatorin Sônia Guajajara wurde vorgeworfen, Präsident Jair Bolsonaro im Zusammenhang mit groben Verfehlungen während der Corona-Pandemie des Völkermordes und der Verletzung der Rechte indigener Völker beschuldigt zu haben. Almir Suruí, ein weiterer einflussreicher Anführer aus Rodônia, wurde von der Bundespolizei überwacht und verhört. Er hatte den Präsidenten beschuldigt, die Zerstörung des Amazonasgebietes zu fördern und die Rechte der indigenen Gemeinschaften zu missachten.

Seit zwei Jahren wird auch Auricelia Arapiun, die stellvertretende Koordinatorin der Indigenen-Organisation CITA (Conselho Indígena Tapajós Arapiun), von der Bundespolizei eingeschüchtert. Gegen sie wird ermittelt, weil sie sich für die Rechte der indigenen Studentinnen und Studenten an ihrer Universität in Pará einsetzt. Auricelia Arapiun sagt:

"Ich lebe unter ständiger Bedrohung. Auch meine Kinder leben in Angst. Doch es wird der Regierung nicht gelingen, uns zum Schweigen zu bringen."

Die zunehmend aggressiven Angriffe der Regierung gegen indigene Gemeinschaften können nicht toleriert werden. Es ist höchste Zeit, dass die brasilianische Gesellschaft und die internationale Gemeinschaft Stellung beziehen und sich mit den indigenen Gemeinschaften in Brasilien in ihrem Kampf für verfassungsmässige Rechte und den Schutz ihrer Territorien solidarisieren.

In einem Brief hat die Gesellschaft für bedrohte Völker heute verschiedene nationale wie auch internationale Gremien aufgefordert, alle Arten von Schikanen sowie verbale und physische Angriffe gegen indigene Gemeinschaften in Brasilien öffentlich zu verurteilen und ihre Position unmissverständlich zu kommunizieren.

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