29. August 2017

Medienmitteilung

Ich bleibe hier, bis ich eine Antwort bekomme

„Ich vermisse meine Tochter jeden Tag, seit acht Jahren“, sagt Amalie Kandiyar aus Sri Lanka. Die 44-jährige Tamilin sah ihre Tochter zum letzten Mal Ende des Bürgerkriegs: Die beiden befanden sich auf der Flucht aus dem kriegsversehrten Norden, als ihre Tochter mit Hunderten anderen Kindern von unbekannten, uniformierten Personen in Lastwagen gesteckt und weggebracht wurde – seither ist sie verschwunden.

Wie Amalie Kandiyar vermissen unzählige Betroffene in Sri Lanka Angehörige: Seit Kriegsende ist das Schicksal vom 146 679 Personen ungeklärt. Bis heute hat die Regierung keinen Fall vollständig aufgeklärt, trotz diversen Versprechungen an die internationale Gemeinschaft. Dies wollen die betroffenen Familien nicht länger hinnehmen: Seit Anfang Jahr verharren verschiedene Frauengruppen im vorwiegend tamilischen Norden in Protestcamps. Dort wollen sie bleiben, bis sie Antworten über den Verbleib ihrer Angehörigen erhalten. Zu den Aktivistinnen gehört auch Amalie Kandiyar.

Solidaritätsaktion in Bern am 30. August

Am 30. August, dem Internationalen Tag der Verschwundenen, organisiert die Gesellschaft für bedrohte Völker gemeinsam mit Tamilinnen und Tamilen in der Schweiz eine Solidaritätsaktion, um die mutigen Frauenproteste in Sri Lanka zu stärken. Auch Sie sind herzlich eingeladen, am 30. August um 14 Uhr auf dem Casinoplatz in Bern Ihre Solidarität zu zeigen, wo Betroffene von ihren Familien berichten und ein Theaterstück zeigen.

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