12. Dezember 2018

Medienmitteilung

Credit Suisse und BKW sollen die Rechte der Sami respektieren

Credit Suisse und BKW sollen die Rechte der indigenen Gemeinschaften respektieren: Dies ist der Weihnachtswunsch der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und Vertretern der norwegischen Südsami an die Bank und den Energiekonzern. Denn sie sind Investorinnen einer riesigen Windkraft-Anlage, die auf der Fosen-Halbinsel entstehen soll.

Auch Projekte für erneuerbare Energien müssen die Rechte der indigenen Bevölkerung berücksichtigen: Diese Forderung haben die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und Vertreter der indigenen Südsami der BKW heute Morgen auf einer riesigen Weihnachtskarte überreicht. Denn BKW und Credit Suisse sind Investorinnen einer riesigen Windkraft-Anlage in Norwegen. „Aus unserer Sicht verstösst das Projekt gegen völkerrechtliche Abkommen und Menschenrechts-Konventionen“, sagt GfbV-Kampagnenleiterin Angela Mattli. „Wir fordern die beiden Investorinnen auf, ihren Einfluss zu nutzen und den Bau der Anlage zu stoppen, bis mit der betroffenen Südsami-Gemeinschaft eine einvernehmliche Lösung gefunden ist.“ Die gleiche Empfehlung einer vorübergehenden Suspendierung des Projekts hat das Uno-Komitee für die Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung (CERD) Anfang Woche an den norwegischen Staat gerichtet, was die Südsami-Gemeinschaft mit Befriedigung zur Kenntnis nimmt.

Die riesige Windfarm-Anlage soll im Südwesten Norwegens entstehen. Storheia ist als eines der betroffenen Gebiete für die Südsami von grosser Bedeutung. Denn die Rentierzucht ist ein zentrales Element der Kultur der Indigenen Skandinaviens – sie gerät aber durch Wirtschaftsprojekte zunehmend in Bedrängnis. So stellt das Gebiet Storheia rund 44 Prozent des Winter-Weidelandes für die indigenen Rentierzüchter der Südsami. Wegen dem Windprojekt droht dieses Weideland zerstört zu werden. Der Verlust hätte zur Folge, dass die letzten verbleibenden Züchterfamilien ihr traditionelle Lebensgrundlage aufgeben müssten. „Die Windanlage bedroht die Rentierzucht und damit unsere Kultur“, sagt die Aktivistin Maja Jåma, die als Vertreterin der Südsami in die Schweiz gereist ist, um die Rechte ihrer Gemeinschaft bei den Schweizer Investorinnen einzufordern.

Schweizer Investorinnen

Realisiert wird das Projekt durch das Konsortium Fosen Wind DA. Eigentümer sind der staatliche norwegischen Energiekonzern Statkraft sowie mit 40 Prozent Nordic Wind Power DA, ein Konsortium europäischer Investoren, gegründet von der Credit Suisse Energy Infrastrucure Partners AG. Mitglied ist auch BKW Energy, am Projekt indirekt beteiligt mit 11.2 Prozent.

Im Rahmen der Kampagne „Turbines Need Sami Consent!“ unterstützt die Gesellschaft für bedrohte Völker die betroffene Südsami-Gemeinschaft bei ihrem Kampf um Mitsprache und Selbstbestimmung. Die GfbV ermöglicht einer Delegation, in die Schweiz zu reisen, um Gespräche mit BKW und Credit Suisse zu führen. „Wir fordern von den beiden Investorinnen, dass sie bei künftigen Investitionen die Rechte der Indigenen sicherstellen“, sagt Angela Mattli. „Dies gilt auch bei Projekten für erneuerbare Energien.“

Interviews mit einer Sami-Delegierten von Mittwoch, 12. Dez.  bis Freitag, 14. Dezember:
Die Sami-Aktivistin Maja Jåma steht zwischen Mittwoch und Freitag für Interviews zur Verfügung (in englischer Sprache).

Öffentliche Veranstaltung der GfbV und der Südsami-Delegation zur geplanten Wind-Anlage:
Freitag, 14. Dezember 2018, 18.30 Uhr, Alliance Sud InfoDoc, Monbijoustrasse 29, 3011 Bern (Veranstaltung in englischer Sprache)

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