15. Juli 2019

Medienmitteilung

Umweltzerstörung durch Grosskonzerne: Indigene Leaderinnen aus Brasilien fordern in Genf ihre Rechte ein

Die indigene Bevölkerung in Brasilien kommt zunehmend unter Druck von Politik und Wirtschaft. Vom Montag, 15. Juli bis Samstag, 20. Juli 2019 machen an der Uno in Genf zwei indigene Anführerinnen aus Brasilien auf die Zerstörung ihrer Territorien durch Grosskonzerne aufmerksam. Eine NGO-Koalition begleitet die Indigenen, damit sie ihre Anliegen an die Uno und die Öffentlichkeit tragen können.

Die beiden brasilianischen indigenen Leaderinnen, Angohó Pataxó aus Minas Gerais und Áurea Anacé aus Ceará verbringen anlässlich des Uno-Expertenmechanismus über die Rechte der indigenen Völker (EMRIP) eine Woche in Genf. Unterstützt und begleitet werden sie von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Incomindios und dem Swiss Indigenous Network.

Als Anfang Jahr der Staudamm des Konzerns Vale nahe der brasilianischen Kleinstadt Brumadinho (Minas Gerais) brach, tötete die Schlacke hunderte Menschen. Zudem zerstörte und vergiftete sie ein gesamtes Ökosystem, das die Lebensgrundlage indigener Gemeinschaften ist. Vor wenigen Tagen legten unbekannte Täter am gleichen Ort Feuer, im Indigenen-Reservat Naô Yohã Pataxó. Die Leaderin Angohó Pataxó ist verzweifelt: «Seit Jahren kämpfen wir für dieses Reservat. Hat die Vale-Katastrophe nicht genügt? Unsere Flüsse, Tiere und unser Land sind alle tot.»

In Brasilien haben Mega-Infrastrukturprojekte immer wieder schlimme soziale und ökologische Folgen für die indigene Bevölkerung. Betroffen ist auch die Gemeinschaft der Anacé, als deren Vertreterin Áura Anacé nach Genf reist. «Seit Jahren kämpfen wir mit den schlimmen Folgen eines riesigen Wärmekraftwerk-Projekts auf unserem angestammten Land», sagt die Leaderin.

Am 12. EMRIP wollen die beiden indigenen Anführerinnen aus Brasilien auf die Umweltzerstörung durch Grosskonzerne aufmerksam machen und ihre Rechte einfordern. Beim Gespräch mit Uno-Delegierten, der Wirtschaft und der Öffentlichkeit stehen für die beiden Frauen folgende Forderungen im Zentrum: Das Recht auf freie, frühzeitige und informierte Zustimmung (FPIC) bei geplanten Projekten; der Schutz der indigenen Bevölkerung durch den Staat sowie die Entschädigung und Unterstützung durch Firmen und Staaten bei Unfällen.

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