18. Dezember 2014

Medienmitteilung

Goldkonzern verliert Verfahren gegen Kleinbäuerin – Schweizer Goldraffinerie in der Pflicht

Gestern Nacht hat das Appellationsgericht der peruanischen Provinz Cajamarca die Kleinbäuerin Máxima Acuña de Chaupe und ihre Angehörigen freigesprochen. In einem absurden Verfahren klagte die grösste peruanische Goldmine (Yanacocha) gegen die mittellose Kleinbäuerin wegen „Usurpation“ – illegaler Landbesitznahme. Anfangs August wurde die Familie Chaupe noch schuldig gesprochen und zu einer bedingten Gefängnisstrafe von zwei Jahren und 8 Monaten und einer Geldbusse verurteilt. Auch ihr Land hätte die Kleinbäuerin verlassen müssen. Dieser Entscheid wurde nun aufgehoben, obwohl Yanacocha teilweise 6 Anwälte gegen eine Anwältin von Máxima de Chaupe einsetzte.

Yanacocha ist die grösste peruanische Goldmine und gehört dem zweitgrössten Goldkonzern der Welt, Newmont Mining. 1994 kaufte Máxima Acuña de Chaupe ein kleines Landstück in der Nähe der Blauen Lagune, einem magischen Bergsee. Yanacocha möchte in dieser Region eine neue riesige Mine bauen, da die bisherige langsam erschöpft ist. Seit 2011 versucht die Firma, die Familie Chaupe mit allen Mitteln von ihrem Land zu vertreiben, da diese nicht bereit ist, ihr Grundstück herzugeben.

Sowohl Newmont Mining als auch Yanacocha loben ihr Engagement für die Gemeinschaften und ihr verantwortungsvolles Handeln. Die Erfahrungen der Lokalbevölkerung aber sind anders: Seit Jahrzehnten erleben die Campesinos - die ländliche Bauerngemeinschaft - wie ihr Reichtum verschwindet, wie wenig sie dafür erhalten und wie sie vor allem mit den negativen Folgen wie Verschmutzung und Wasserknappheit leben müssen. Deshalb hat sich massiver Widerstand gegen die neue Mine von Yanacocha gebildet, die auch die Blaue Lagune und drei weitere Bergseen zerstören würde.

Gemäss Recherchen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) werden rund 70% des Goldes, das Yanacocha produziert, in der Tessiner Goldraffinerie Valcambi aufgearbeitet. Die GfbV ruft daher Valcambi auf, ihren Einfluss als Hauptkunde des Goldes von Yanacocha wahrzunehmen und bei dem Konzern zu intervenieren, damit die Konflikte mit der Lokalbevölkerung gelöst werden. Entweder muss Yanacocha das freie Einverständnis der Lokalbevölkerung, in Kenntnis aller Fakten für den Bau dieser neuen Mine, einholen - oder aber auf die Mine verzichten, wenn die Bevölkerung nicht zustimmt. Bis dann ist der Bezug von Gold aus dieser Quelle zu sistieren.

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