08. Oktober 2012

Medienmitteilung

Sechster Jahrestag der Ermordung von Anna Politkowskaja

Am Sonntag den 7. Oktober 2012 jährt sich die Ermordung von der russischen Journalistin Anna Politkowskaja zum sechsten Mal. Obwohl der mutmassliche Drahtzieher letztes Jahr gefasst wurde, bleiben der Name des wahren Auftraggebers und die Hintergründe des Verbrechens weiterhin ungenannt. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert ein Ende der Straflosigkeit in Russland.

Anna Politkowskaja wurde am 7. Oktober 2006 im Aufgang ihres Wohnhauses in Moskau erschossen aufgefunden. Politkowskaja galt als unermüdliche Journalistin, deren Engagement für die Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen in Russlands Teilrepublik Tschetschenien und deren offene Kritik an Putins Regime internationale Anerkennung erlangten. Im Laufe der letzten 6 Jahren hat es zahlreiche Theorien und Anschuldigungen bezüglich des wahren Auftraggebers dieses grausamen Mordes gegeben.

Das Klima der Straflosigkeit herrscht in Russland auch weiterhin an. Besonders in Tschetschenien, wo die Verantwortlichen für die Ermordung der beiden Aktivistinnen Natalia Estemirowa und Sarema Sadulajewa immer noch nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Russland wird aufgefordert die schweren Menschenrechtsverbrechen, die während der beiden Tschetschenienkriege verübt wurden, zu untersuchen und die Verantwortlichen konsequent zu bestrafen. Auch der Europarat übte in einer Resolution vom 2. Oktober 2012 scharfe Kritik an der politischen Lage in Russland und der anhaltenden Straflosigkeit.

Die GfbV bestärkt ihre Forderung an die russische Regierung, das Verbrechen vollumfänglich aufzuklären, die Hintermänner zu benennen und die Verantwortlichen zu bestrafen. Ebenso wird ein besserer Schutz von JournalistInnen und MenschenrechtsaktivistInnen gefordert, damit diese in ihrer Arbeit unabhängig und frei von Repressionen agieren können. Straflosigkeit und Willkür dürfen nicht länger akzeptiert werden.

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