Gold aus Brasilien: Indigene aus dem Amazonas konfrontieren die Schweiz mit ihrer Verantwortung

Samstag, 7. Mai 2022, 10 Uhr im Berner Generationenhaus

Im brasilianischen Amazonas findet ein Gold-Boom statt: Der hohe Goldpreis, auch infolge der Corona-Pandemie lockt unzählige Goldschürfer an – mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Denn die Goldschürfer roden den Wald, vergiften mit Quecksilber Flüsse und Fische und bringen Krankheiten und Kriminalität. «Ohne Fluss und ohne Wald leben wir im Elend, alles ist zerstört. Unsere Kinder sind krank, und wir verlieren unsere Alten, weil die Goldschürfer Corona zu uns bringen», sagt Maria Leusa Mundurukú. Die 34-jährige indigene Aktivistin stammt aus der Amazonas-Region Tapajós (Staat Mato Grosso) und musste vor einem Jahr aus ihrem Dorf flüchten, das von illegalen Goldschürfern überfallen wurde.

Der Goldplatz Schweiz trägt eine wichtige Verantwortung in Sachen Menschenrechte und Umweltschutz. Denn hier werden gegen 70 Prozent des weltweit gehandelten Goldes gehandelt oder verarbeitet, und vier der weltweit grössten Raffinerien sind in der Schweiz ansässig. Ein Geschäft, in dem dringend mehr Transparenz nötig wäre, um sicherzustellen, dass kein Gold in die Schweiz gelangt, das mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung in Verbindung steht. Im vergangenen Jahr war die Schweiz nach Kanada die zweitgrösste Importeurin von Gold aus Brasilien. Ausserdem finanzieren Schweizer Finanzinstitute den Rohstoffabbau im Amazonas und die damit verbundene Umweltzerstörung mit.

Die Aktivistinnen Maria Leusa Mundurukú und Sara Rodrigues Lima wollen die Schweizer Goldakteure und die Öffentlichkeit auf die Probleme aufmerksam machen und reisen Anfang Mai mit einer Delegation in die Schweiz.

Wir laden Sie herzlich zur Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen der Delegation und der GfbV ein! Es diskutieren:

Maria Leusa Mundurukú, Frauenleaderin der Mundurukú
Sara Rodrigues Lima, Fischerin und Betroffene einer geplanten Goldmine am Xingu-Fluss
Weitere Mitglieder der Delegation
GfbV-Kampagnenleiterin Julia Büsser
Christoph Wiedmer, Co-Geschäftsleiter GfbV

Wann: Samstag, 7. Mai 2022, 10:00 Uhr (10 Uhr Türöffnung mit Kafeee und Gipfeli, Podium 10:30 bis 12 Uhr)
Wo: Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, 3011 Bern, Bubenbergsaal 1, 3. OG
Eintritt frei , Anmeldung erwünscht
Sprachen: Deutsch und Brasilianisch mit Übersetzung ins Deutsche

Sie können für die Podiumsdiskussion nicht nach Bern reisen? Dann können Sie sich auch für den Livestream der Diskussion anmelden.

Weitere Informationen:
www.gfbv.ch/amazonas
www.gfbv.ch/no-dirty-gold