Amazonas

«Hände weg vom Amazonas!»

Die GfbV unterstützt Indigene Gemeinschaften im brasilianischen Regenwald, damit sie ihren Lebensraum vor der Zerstörung schützen können.

Abholzung in Brasilien: UBS finanziert umstrittene Agrarunternehmen

Die UBS hat über ihre brasilianische Investmentbank UBS BB die beiden Agrarkonzerne BrasilAgro und Marfrig mit Geld globaler Investoren versorgt. Beide Unternehmen sind in gravierende Fälle von unerlaubter Abholzung, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzung verwickelt. Besonders brisant: Kurze Zeit vor dem Geschäft mit BrasilAgro hat die UBS in ihren Richtlinien zu Nachhaltigkeits- und Klimarisiken die Kriterien für Sojaproduzenten abgeschwächt – weil die bestehenden Richtlinien das Geschäft sonst wohl verhindert hätten. Dies zeigt eine durch die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) veröffentlichten Recherche Ende September 2022.

Aus Sicht der GfbV macht der Fall deutlich: Freiwillige Massnahmen reichen nicht, um den Finanzsektor zu sozial- und ökologisch verantwortungsvollem Handeln zu bewegen. Es braucht ein verbindliches Konzernverantwortungsgesetz.

Das Video zeigt, wie die UBS in Brasilien umstrittene Agrarkonzerne finanziert hat und warum es ein Konzernverantwortungsgesetzt braucht.

Gold aus dem brasilianischen Amazonas - Indigene konfrontieren die Schweiz mit ihrer Verantwortung (Mai 2022)

Im brasilianischen Amazonas findet ein Gold-Boom statt: Der hohe Goldpreis, auch infolge der Corona-Pandemie lockt unzählige Goldschürfer:innen an – mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Denn diese roden den Wald, vergiften mit Quecksilber Flüsse und Fische und bringen Krankheiten und Kriminalität. An der Tragödie im brasilianischen Amazonas ist auch der Goldplatz Schweiz beteiligt. Denn hier werden gegen 70 Prozent des weltweiten Goldes gehandelt oder verarbeitet, und vier der weltweit grössten Raffinerien sind in der Schweiz ansässig. Recherchen der Journalisten Olivier Christe und Fernanda Wenzel zeigen, dass im vergangenen Jahr 25,4 Tonnen Gold im Wert von über 1,2 Milliarden US-Dollar aus Brasilien in die Schweiz gelangten: Damit steht die Schweiz nach Kanada an zweiter Stelle der brasilianischen Gold-Exporte.

Gemäss den Recherchen von Olivier Christe und Fernanda Wenzel gelangten allein aus den beiden Amazonas-Städten Itaituba und Pedra Branca do Ampari in den Jahren 2020 und 2021 fast fünf Tonnen Gold in die Schweiz – ihre Spuren verlieren sich jedoch.  «Mit diesem Gold gingen die Schweizer Händler ein grosses Risiko ein, mitverantwortlich für Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen zu werden», sagt Julia Büsser, Kampagnenleiterin bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Auch Investoren sind in die Tragödie im Amazonas involviert. Dies zeigt das Beispiel der Firma Konwave AG in Herisau, die in die kanadische Firma Belo Sun Mining investiert. Diese wiederum plant am Xingú-Fluss im Staat Pará den Bau der bisher grössten im Tagbau betriebenen Goldmine Brasiliens, nur wenige Kilometer entfernt von indigenen Reservaten. Ein neuer Kurzbericht zeigt die Beziehungen der Goldplätze Schweiz und Brasilien auf.

Goldabbau in geschützten und sensiblen Lebensräumen: Eine Spur der Verwüstung zieht sich durch das indigene Territorium der Munduruku. Fotos: Thomaz Pedro / Greenpeace

Goldabbau in geschützten und sensiblen Lebensräumen: Eine Spur der Verwüstung zieht sich durch das indigene Territorium der Munduruku. Fotos: Thomaz Pedro / Greenpeace

Um sicherzustellen, dass der Schweizer Goldplatz nicht in Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung involviert ist, bräuchte es aus Sicht der GfbV verbindliche Sorgfaltsprüfungen und vollständige Transparenz darüber, woher das importierte Gold stammt. Auch Schweizer Investoren müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und Einfluss nehmen, dass die «freie, vorgängige und informierte Zustimmung» bei den Projekten eingehalten wird («Free, prior and informed consent» FPIC).

Die GfbV verlangte 2018 im Zusammenhang mit ihrem Bericht «Drehscheibe Schweiz für risikobehaftetes Gold?» bei der Eidgenössischen Zollverwaltung (heute: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit) Akteneinsicht zur Herkunft von Goldimporten. Nachdem zuerst der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte und dann die Oberzolldirektion der GfbV die Informationen geben wollten, erhielten die Raffinerien vor Bundesverwaltungsgericht mit Verweis auf das Steuergeheimnis Recht. Die GfbV wird nun ihr Anliegen ans Bundesgericht weiterziehen.

Anfang Mai reiste eine Delegation mit Vertreter:innen der Goldabbau betroffenen Gemeinschaften aus dem brasilianischen Amazonas in die Schweiz, um die Akteure der Goldbranche und die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam zu machen.

Indigenen-Leaderin Maria Leusa nimmt die Schweiz in die Verantwortung

Schmutziges Amazonas-Gold: Bei ihrem Besuch Anfang Mai 2022 nahm die Indigenen-Leaderin Maria Leusa Munduruku die Schweiz in die Verantwortung.

Der brasilianische Regenwald ist in Gefahr – und mit ihm die indigenen Gemeinschaften

Hände weg vom Amazonas: Häuptling Cacique Braz in seinem Haus im Amazonas

«Der brasilianische Staat will oder kann uns nicht helfen. Darum wollen wir die Markierung unseres Stammeslandes jetzt selbst in die Hand nehmen. Doch dazu brauchen wir Mittel, die wir nicht haben. Bitte helfen Sie uns!», so der Aufruf von Braz Antonio Marques, Häuptling der Tupinambá.

Der Amazonas ist der grösste tropische Regenwald weltweit. Er beinhaltet die breiteste Tier-und Pflanzenvielfalt und ist einer der grössten CO2-Speicher der Erde. Darum spielt der Amazonas eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt Südamerikas, für die Artenvielfalt und die Stabilität des globalen Klimas. Rund 60 Prozent der Amazonasregion liegen in Brasilien. Indigene Völker leben seit Jahrtausenden im Amazonas. Allein im brasilianischen Teil leben zur Zeit rund 900’000 Indigene.

Über die Hälfte des intakten Amazonas befindet sich entweder in Naturschutzparks oder in indigenen Territorien.

Im Dorf Demini sind viele Yanomami zuhause.

Tupinambá-Kinder.

Das Dorfleben von Tupinambá-Indigenen in São Francisco.

Der Amazonas ist der grösste tropische Regenwald weltweit.

Yanomami bereiten sich vor, Fischen zu gehen.

Ein Haus im Dorf São Francisco im brasilianischen Amazonasgebiet. Hier leben indigene Tupinambá.

Indigene Völker leben seit Jahrtausenden im Amazonas.

Yanomami Kinder helfen beim Fischen.

Yanomami Kinder beim Spielen.

Der Amazonas ist akut gefährdet, ganz besonders in Brasilien: Im Jahr 2019 stieg die Zerstörung im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent - insgesamt wurden 9166 Quadratkilometer Regenwald vernichtet.  Der rechtsnationale Präsident Jair Bolsonaro will den Amazonas grosszügig ausbeuten und Bergbau, Holzschlag und Landwirtschaft in Naturschutz- und Indigenen-Gebieten im grossen Stil zulassen.

Zerstörung des Amazonas für den Anbau von Soja

Ein Sojafeld im brasilianischen Amazonas. © Shutterstock

Umweltzerstörung im Amazonas für eine Goldmine

Waldvernichtung für eine Mine. ©Shutterstock

Zerstörung des Amazonas

Goldabbau führt zu schweren Umweltschäden in der gesamten Amazonasregion. ©Daniel Schweizer

Amazonas Feuer. Foto: Shutterstock

Amazonas Feuer. Foto: Shutterstock

Gegen Proteste von Aktivistinnen und Aktivisten sowie indigenen Gemeinschaften will Präsident Bolsonaro hart vorgehen. Doch die indigenen Gemeinschaften setzen sich auch unter erschwerten Bedingungen für den Schutz ihrer Territorien und für ihre Rechte ein.

Im April 2019 demonstrierten in Brasilia Tausende Indigene für ihre Rechte und die Umwelt.

Das neue Gesetz PL 191 gefährdet die Indigenen im Amazonas

Die natur- und menschenverachtende Ausbeutung des Amazonas soll ein legales Gewand erhalten, über welches das brasilianische Abgeordnetenhaus Mitte April 2022 abstimmt: Das Gesetz PL191 hätte  katastrophale Folgen für Indigene. Auf ihren Territorien sollen straffrei Bergbau, Infrastrukturprojekte und die Förderung fossiler Energien möglich werden. Gegen die profitgetriebene Zerstörung ihres Lebensraums könnten sie nicht mehr juristisch vorgehen. Schon jetzt warten zahlreiche Firmen mit vorgängig eingereichten Gesuchen auf die Annahme dieses verfassungswidrigen Gesetzes.

Der Schutz indigener Territorien in Brasilien schreitet nur langsam voran. Bei Annahme des Gesetzes würden mühselig erkämpfte Rechte zunichte gemacht. Die drohende Landnahme hat zudem eine globale Dimension: Laut Forscher:innen könnte zusätzlich Regenwald auf einer Fläche, viermal so gross wie die Schweiz, abgeholzt werden.

Das neue Gesetz PL 191 gefährdet Indigene im brasilianischen Amazonas - Mitte April 2022 stimmt das Abgeordnetenhaus ab.

"Todesprojekte" im Amazonas

Brennende Wälder und Abholzung, vertriebene indigene Gemeinschaften: Das sind die Auswirkungen der Produktion von Soja und anderen Agrarprodukten im brasilianischen Amazonas. Nun sollen eine neue Eisenbahn und eine Wasserstrasse die Güter noch schneller ins Ausland transportieren.

Amazonas Indigene Brasilien Mann

Riesige Infrastrukturprojekte am Fluss Tapajós sollen den Export von Soja und anderen Produkten beschleunigen – auf Kosten der dort lebenden indigenen Gemeinschaften. Foto: Thomaz Pedro

Leidtragende der Projekte wären insbesondere die indigenen Gemeinschaften. «Diese Projekte bringen nichts als Zerstörung für uns. Wir werden alles verlieren: unsere Kultur, unsere Sprache, unsere Bräuche», sagt Dorfanführer Juarez Munduruku. Ihre Befürchtungen und Anliegen kann die direkt betroffene Bevölkerung bei den geplanten Projekten jedoch nicht einbringen. Das zeigt ein neuer Bericht der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Damit wird das Recht der indigenen Gemeinschaften auf vorherige, freie und informierte Zustimmung (FPIC) missachtet.

Die Recherchen der GfbV zeigen ausserdem auf: Mit der finanziellen Beteiligung an Firmen, die am Bau der Projekte interessiert sind, machen sich auch Schweizer Banken an der Ausbeutung des Amazonas mitschuldig. Lesen Sie in unserem Online-Bericht die Sicht der Indigenen auf die geplanten Mega-Infrastrukturprojekte im Amazonas und was die GfbV von den beteiligten Schweizer Finanzinstituten fordert:

«Bedrohter Tapajós» – ein Film der GfbV

Indigene erzählen von der Ausbeutung des Amazonas und was für Auswirkungen dies auf ihr Leben hat. Dabei diskutieren sie auch die geplanten Infrastrukturprojekte im Tapajós. Die Eisenbahn Ferrogrão und das Tapajós-Wasserprojekt sollen Getreide wie Soja noch schneller und günstiger ins Ausland transportieren – auf Kosten des Regenwaldes und der indigenen Gemeinschaften. Schauen Sie sich den Film an und erfahren Sie mehr über das Leben von indigenen Menschen im Amazonas!

Die Gesellschaft für bedrohte Völker unterstützt indigene Gemeinschaften in Brasilien beim Kampf um ihre Territorien, um Selbstbestimmung und die Einhaltung der Menschenrechte. Helfen Sie uns dabei, denn die Zukunft des Regenwaldes und seiner Menschen ist auch unsere Zukunft!

So schützen indigene Gemeinschaften den Amazonas

Für den Schutz des brasilianischen Amazonas sind die Indigenen-Reservate enorm wichtig: Über die Hälfte des intakten Amazonas befindet sich entweder in Naturschutzparks oder in indigenen Territorien. Bisher galten die Indigenen-Reservate als Bollwerke gegen Eindringlinge, die in der brasilianischen Verfassung geschützt sind. Doch bis heute sind nur 486 von 722 indigenen Gebieten offiziell registriert, und Präsident Jair Bolsonaro will keine neuen Indigenen-Reservate ausweisen lassen.

Video: Landrechte für die Tupinambá

Wo der Staat versagt, wollen die indigenen Gemeinschaften den Schutz ihrer Gebiete selbst vorantreiben. Im Tapajós-Becken zum Beispiel kämpft die Gemeinschaft der indigenen Tupinambá und Mundurukú friedlich um ihr Land, indem sie dieses markieren. Eine Gruppe von Stammesmitgliedern bricht jeweils für zwei Wochen auf eine Reise in den Urwald auf, um mit Hilfe von Farbe, GPS, und Macheten ihr Territorium zu kennzeichnen. Dank dieser aufwändigen und langwierigen Arbeit können sie anschliessend bei den Behörden die Landtitel einfordern, die ihnen rechtlich zustehen.

Die Demarkierung ist aber teuer und beschwerlich. Darum unterstützt die Gesellschaft für bedrohte Völker die Gemeinschaft der Tupinambá und Mundurukú bei diesem Prozess.

So unterstützt die GfbV indigene Gemeinschaften – helfen Sie mit!

Die GfbV unterstützt in Brasilien indigene Gemeinschaften in ihrem Kampf um ihren Lebensraum, Selbstbestimmung und die Einhaltung der Menschenrechte.

  • Demarkierungen: Im Tapajós-Becken hilft die GfbV den Gemeinschaften der indigenen Tupinambá und Mundurukú, damit sie ihre Territorien markieren können. Dies ist die Grundlage für die offizielle Registrierung des Gebiets als Indigenen-Reservat.
  • Verantwortung der Schweiz: Gemeinsam mit anderen Organisationen fordert die GfbV von der Schweiz, ihre Verantwortung für den Erhalt des Amazonas wahrzunehmen. Wirtschaftsbeziehungen und insbesondere ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten darf nicht auf Kosten von Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Indigenenrechten abgeschlossen werden.
  • Empowerment: Die GfbV fördert den Austausch und die Vernetzung indigener Gemeinschaften in Brasilien, zum Beispiel mit finanzieller Unterstützung oder Workshops für den Wissensaustausch. So unterstützt die GfbV etwa Gemeinschaften, damit sie ihre Jahresversammlungen durchführen, sich vernetzen und gemeinsam stark auftreten können.
  • Begleitung von Delegationen: Die GfbV begleitet indigene Delegationen in der Schweiz, damit sie bei Schweizer Akteuren und bei der Uno in Genf ihre Anliegen einbringen können.
  • Alternativen zum illegalen Goldabbau: Die GfbV unterstützt ein Kakao-Projekt, das jungen Yanomami eine Perspektive gibt
Indigene Frauen aus dem brasilianischen Amazonas

Unterstützen Sie indigene Völker im Amazonas!
Die indigenen Gemeinschaften im brasilianischen Amazonas brauchen Ihre Unterstützung, damit sie ihre Landrechte einfordern und ihren Lebensraum, den Amazonas-Regenwald, vor illegalen Eindringlingen schützen können.

Die Schweiz und das Freihandelsabkommen mit Mercosur

Video: Kundgebung zum Handel mit Brasilien

Während Präsident Bolsonaros Rhetorik und Politik die Ausbeutung der Natur und der indigenen Gemeinschaften beflügelt, stehen die europäischen Länder als Abnehmer brasilianischer Produkte ebenso in der Verantwortung: Auch die Schweiz importierte in den letzten Jahren zum Beispiel Futtermittel, Rindfleisch, Gold oder Palmöl aus Brasilien, auch aus der Amazonasregion. Nun wollen die Efta-Länder mit der Schweiz ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten, also auch mit Brasilien. Als Mitglied der Mercosur-Koalition verlangt die GfbV gemeinsam mit anderen NGOs, dass ein solches Abkommen Kontroll- sowie verbindliche Sanktionsmechanismen enthält bezüglich Indigenenrechten und Umweltschutz.

Im Herbst 2019 reiste eine Delegation von indigenen Leaderinnen und Leadern durch Europa, um die europäischen Länder auf ihre Verantwortung beim Handel mit Brasilien aufmerksam zu machen. Die GfbV begleitete die Delegation in der Schweiz. Sie unterstützt ihren Aufruf an die Schweiz, Massnahmen zu ergreifen und sich für faire und nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen einzusetzen.

Pressekonferenz indigener Delegierter aus Brasilien in Bern: Elizeu Guarani Kaiowá, Sonia Guajajara und Kretã Kaingang

Pressekonferenz indigener Delegierter aus Brasilien in Bern: Elizeu Guarani Kaiowá, Sonia Guajajara und Kretã Kaingang

Angela Kaxuyana, indigene Aktivistin aus Brasilien, kam mit einer Delegation im November 2019 nach Bern

Angela Kaxuyana, indigene Aktivistin aus Brasilien, kam mit einer Delegation im November 2019 nach Bern

Bern, November 2019: Indigene Delegierte beim Workshop zum Thema Menschenrechte und Umweltschutz

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Bern, November 2019: Indigene Delegierte aus Brasilien treffen im Bundeshaus Mitglieder des Parlaments

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Genf, November 2019: Brasilianische Delegierte vor der Uno: Nara Baré, Kretã Kaingang und Celia Xakriabá

Genf, November 2019: Brasilianische Delegierte vor der Uno: Nara Baré, Kretã Kaingang und Celia Xakriabá

Bern, November 2019: Celia Xakriabá bei einer Kundgebung zum Freihandelsabkommen mit Brasilien

Bern, November 2019: Celia Xakriabá bei einer Kundgebung zum Freihandelsabkommen mit Brasilien

November 2019 in Bern: Die indigenen Delegierten aus Brasilien

November 2019 in Bern: Die indigenen Delegierten aus Brasilien

Mit Kakao gegen illegalen Goldabbau – eine Perspektive für junge Yanomami

Das Kakao-Geschäft bietet den jungen Yanomami und Ye'kwana eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive.

Die Gemeinschaft der Yanomami lebt im grössten brasilianischen Schutzgebiet des Amazonas. Doch ihre Lebensweise ist bedroht, denn illegale Goldsucher dringen immer weiter in den Regenwald vor. Bei der Goldgewinnung zerstören sie den Lebensraum der indigenen Gemeinschaften, verwüsten den Regenwald und vergiften Umwelt und Menschen mit Quecksilber.

Bis heute halten sich im Yanomami-Gebiet schätzungsweise 10 000 illegale Goldschürfer auf. Der monatliche Umsatz beim Geschäft mit dem Gold beträgt allein in diesem Gebiet rund 7,7 Millionen Schweizer Franken. Das schnelle Geld führt auch junge Angehörige der Yanomami in Versuchung, ihr Glück beim Gold-Geschäft zu versuchen.

Um dem entgegenzuwirken und den Indigenen eine nachhaltige Einkommensmöglichkeit zu bieten, bilden die GfbV und ihre Partnerorganisation «Instituto Socio Ambiental» ausgewählte Gemeinschaften in der Kakao-Wirtschaft aus. Die jungen Yanomami erlernen die Aufforstung und die Pflege von Kakaobäumen sowie die anschliessende Verarbeitung der Ernte. Mitte Dezember 2019 konnten die ersten 1000 Schokolade-Tafeln aus der ersten Kakao-Ernte präsentiert werden. Bis 2021 sollen 7 000 Bäume gepflanzt sein.

Ein Yanomami-Mädchen isst ein Stück Schokolade

Alternativen zum Goldabbau: Das Projekt ermöglicht es jungen Yanomami, mit dem Anbau und der Verarbeitung von Kakao ein Einkommen zu erhalten. Foto: Instituto Socio Ambiental

Das sind die Forderungen der GfbV und ihrer Partner

  • An die Schweiz: Für ein Importverbot von Produkten, deren Herstellung die Rechte der indigenen Gemeinschaften verletzt oder die Umwelt schädigt
  • An die Schweiz: Für ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz (im Rahmen der EFTA-Staaten) und Brasilien (im Rahmen der Mercosur-Staaten), das griffige Klauseln bezüglich dem Schutz der Umwelt und Menschenrechten enthält
  • An Brasilien: Für den Schutz der Rechte der indigenen Völker gemäss Verfassung, und für die Anerkennung insbesondere des Rechts auf Selbstbestimmung und des Rechts auf Territorium.
  • An alle Staaten: Für den Schutz des Amazonas und des globalen Klimas

Menschen & Geschichten

Kontakt

Kontaktperson bei der GfbV:

Julia Büsser, Kampagnenleiterin GfbV

Tel. +41 (0) 31 939 00 13

julia.buesser@gfbv.ch

Partnerorganisationen

Berater:innen

Telma Monteiro: Umweltschützerin und Spezialistin für die Analyse von Infrastrukturprojekten im Amazonas

Vinícius da Silva Machado: Anthropologe und Jurist

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